Dobrica Ćosić und der Nobelpreis-Scherz

15 Minuten. So lange dauerte die Verwirrung in Serbien (und Teilen der restlichen Welt) bezüglich der Vergabe des Literaturnobelpreises am 06. Oktober 2011. Denn die Webseite www.nobelprizeliterature.org hatte kurz vor der offiziellen Bekanntgabe des Gewinners Tomas Tranströmer den serbischen Autoren Dobrica Ćosić als Gewinner des Nobelpreises bekannt gegeben. Internationalen Pressemeldungen zufolge habe daraufhin sogar das serbische Fernsehen unwissentlich die Falschmeldung verbreitet. Inzwischen ist die Falschmeldung nicht mehr online (ein Screenshot findet sich am Ende dieses Artikels). Stattdessen erscheint derzeit eine Seite mit dem Titel „Not Nobelized“, die in englischer und serbischer Sprache die Aktion erklärt.

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Tomas Tranströmer erhält Literaturnobelpreis 2011

Die Schwedische Akademie verleiht den Literaturnobelpreis 2011 an den Schweden Tomas Tranströmer. In der offiziellen Begründung heißt es, Tranströmer erhalte den Preis, „weil er, durch seine verdichteten, durchscheinenden Bilder, einen frischen Zugang zur Realität gewähre“ („because, through his condensed, transluscent images, he gives us fresh access to reality“) (Quelle: „The Nobel Prize in Literature 2011 – Press Release“. Nobelprize.org. 6 Oct 2011). Peter Englund, Sekretär der Svenska Akademien, verkündete wie jedes Jahr den Beschluss der Jury in der Stockholmer Alten Börse. Erstmals seit Wisława Szymborska (1996) erhält damit wieder ein Lyriker den Nobelpreis für Literatur. Dem deutschen Lesepublikum dürfte schwedische Dichter Tranströmer wohl weitestgehend unbekannt sein, obwohl seine Werke hierzulande im Hanser-Verlag auf deutsch erschienen sind. Weiterlesen

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Deutscher Buchpreis 2011: Shortlist

Der Spätsommer ist die Zeit der Buchpreise. In England wird der Man Booker Prize verliehen, in Frankreich der Prix Goncourt, in Schweden der Literaturnobelpreis und in Deutschland – pünktlich zu Beginn der Frankfurter Buchmesse – der Deutsche Buchpreis. Das Prozedere ist bei (fast) allen Wettbewerben sehr ähnlich. Eine Jury (mal fest, mal jährlich wechselnd) legt eine umfangreiche Liste von Buchtiteln vor, die dann gewöhnlich „Longlist“ genannt wird. Anschließend wählt die Jury von den Titeln dieser Longlist eine kleine Zahl von Büchern aus (meistens sechs Stück), die dann auf die so genannte „Shortlist“ kommen. Wie schon zuvor die Longlist wird auch diese Shortlist veröffentlicht und gibt der fachkundigen Presse jede Menge Raum für Spekulationen, wer denn wohl das Rennen macht. Das Prozedere beim Deutschen Buchpreis ist nicht anders. Und so hat gestern die Jury die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2011 bekannt gegeben. Eine erste große Überraschung hatte es bei der Bekanntgabe der Longlist bereits gegeben. Dahingegen war die Shortlist weitestgehend überraschungslos. Weiterlesen

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Booker Preis 2011: Shortlist veröffentlicht

Ende Juli schrieben wir hier bereits über die Longlist des Booker Prize 2011 und empfahlen einige Titel davon für die Sommer- und Urlaubslektüre. Nun, rund sechs Wochen später, können wir hier die Shortlist des Booker Preises bekannt geben. Diese wurde gestern, am 06. September 2011, von der Booker Preis-Jury veröffentlicht und umfasst, wie jedes Jahr, sechs Titel. Literaturen.net stellt die sechst Titel auf der Shortlist des Booker Preises 2011 vor. Weiterlesen

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Italienische Opern auf deutsch

Wir machen in diesem Artikel einen kleinen Abstecher aus dem Reich der Literaturen in das Reich der Oper, die von allen musikalischen Formen sicherlich noch die literarischste ist. Immer wieder taucht unter Oper-Neulingen die Frage auf, ob es nicht deutschsprachige Aufnahmen von italienischen Opern (bzw. Opern auf italienisch) gebe, mit denen sich Interessierte, die nicht des Italienischen kundig sind, einen ersten Einstieg in die Opern verschaffen können. Von solchen deutschen Aufnahmen italienischer Opern gibt es eine große Zahl. Allerdings mit einer gewissen Einschränkung: Da mittlerweile die italienische Originalfassung der Oper bei Aufführungen und Aufnahmen bevorzugt wird, sind alle deutschsprachigen Aufnahmen italienischsprachiger Opern i.d.R. älteren Datums, d.h. sie entsprechen nicht mehr unbedingt dem heutigen Stand der Dinge – sowohl in technischer Hinsicht (Tonqualität) als auch in interpretatorischer Hinsicht (vor 70 Jahren wurde anders gesungen als heute). Dennoch sind diese deutschsprachigen Opernaufnahmen nach wie vor eine gute Möglichkeit, um die große Hürde des Erstkontaktes mit italienischen Opern zu verringern. Wir stellen daher 20 Opernaufnahmen italienischer Opern auf deutsch vor, die sich lohnen. Wer Ergänzungen hat, darf sie gerne in die Kommentarzeilen reinschreiben! Weiterlesen

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Literarisches Feuilleton im Sommer 2011

Wir präsentieren eine kleine Auswahl der wichtigsten Artikel des Literarischen Feuilletons im Sommer 2011. Wie so oft, hat sich auch dieses Mal besonders das Feuilleton der Frankfurter Rundschau hervorgetan, insbesondere die Artikel von Judith von Sternburg und Sylvia Staude waren äußerst lesenswert. Weiterlesen

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Literaturverfilmungen: Viktorianische Romane

Literaturverfilmungen sind eine zweischneidige Sache. Ihre Kritiker bemängeln, dass die Komplexität der Verfilmung weit hinter der des Romans zurückbleiben muss; ihre Befürworter sehen darin eine Aktualisierung und zeitgenössische Interpretation alter Texte. Ganz gleich, wie man zu Literaturverfilmungen verhält, wird man anerkennen müssen, dass es bessere Literaturverfilmungen gibt – und schlechtere. Damit man seine Zeit nicht mit den schlechten Verfilmungen verschwendet, haben wir hier eine Auswahl von Filmen getroffen, die auf Romantexten des sogenannten Viktorianismus beruhen. Das heißt: Englische Romane aus dem 19. Jahrhundert. Queen Victoria regierte von 1837 bis 1901, diese lange Epoche wurde später „Viktorianismus“ genannt. Literarisch brachte der Viktorianismus mit Charles Dickens, George Eliot, Arthur Conan Doyle und Oscar Wilde einige der größten Schriftsteller der Welt hervor. Es gibt so viele berühmte viktorianische Schriftsteller, dass es nicht verwundert, dass es ebenfalls eine große Zahl von Literaturverfilmungen viktorianischer Romane gibt. Wir stellen die zehn besten Verfilmungen vor. Weiterlesen

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Man Booker Prize 2011: Longlist veröffentlicht

Jedes Jahr im Sommer, meistens kurz bevor man in den Urlaub fährt, wird die sogenannte „Longlist“ des Man Booker Prize veröffentlicht. Das ist für viele Literaturenthusiasten, -kritiker, und -wissenschaftler immer ein besonderes Ereignis. Aber auch für Leseratten, die gerne gute Empfehlungen für ihre Urlaubslektüre aus etablierter Quelle entgegennehmen. Die Booker Prize-Listen sind so Empfehlungslisten. Wenn man gute und neue Bücher mit in den Urlaub nehmen will, lohnt es sich, ein oder zwei Titel von der Liste zu kaufen und mitzunehmen. Selten sind Fehlgriffe dabei. Außerdem bietet der Preis immer eine gute Mischung aus bekannten und neu zu entdeckenden Autorinnen und Autoren. Vergangene Woche hat die Jury die Longlist mit 13 Buchtiteln bekannt gegeben. Hier die ausführliche Liste: Weiterlesen

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Effi Briest: Zusammenfassung und Inhaltsangabe

Effi Briest: ZusammenfassungEine beliebte Klausuraufgabe bzw. Hausaufgabe im Deutsch-LK ist eine Zusammenfassung von Effi Briest zu schreiben. Eine Inhaltsangabe von Effi Briest ist glücklicherweise die leichteste Aufgabe bzw. Klausurfrage, die es gibt. Die Handlung des Romans lässt sich nämlich mühelos zusammenfassen, v.a. wenn man die Handlungselemente gruppiert. Eine sinnvolle Einteilung der Romanhandlung ist beispielsweise eine Unterteilung in die jeweiligen Orte der Handlung. Man sieht dann recht schnell, dass der Roman eine relativ überschaubare Dreiteilung erlaubt: Die Kapitel, die in Hohen-Cremmen spielen, die Kapitel, die in Kessin spielen und die finalen Kapitel, die in Berlin spielen. Hohen-Cremmen, Kessin, Berlin – mit dieser Einteilung behält man leicht den Überblick über Effi Briest. Weiterlesen

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Literatur im Feuilleton, Januar 2010

Literatur im Feuilleton, JANUAR 2010Im Januar 2010 gab es in den deutschen Feuilletons erwartungsgemäß wieder hochwertigeres Literatur-Feuilleton, als in den unmittelbar vorangehenden Monaten. Die Weihnachtszeit, die zusammen mit den beiden Buchmesse-Phasen (Frankfurt und Leipzig), zu den umsatzstärksten Zeiten des Buchhandels gehört, bringt es mit sich, dass in erster Linie ein gewisser Massengeschmack bedient wird. Vampir-Romane schienen letztes Jahr besonders angesagt gewesen zu sein, der Erfolg von schwedischen, am Fließband produzierten Krimis riss auch 2009 offenbar nicht ab und Dan Brown war wohl der meistgelesen Autor des verklungenen Jahres. Daran kommt dann leider auch kein Feuilleton vorbei und so geht in der Adventszeit der Buchverkauf rauf, die Qualität jedoch: runter. Das neue Jahr startet dann immer mit einem kleinen Qualitätsschub – und das war auch im Januar 2010 nicht anders. Hier daher ein Überblick über die lesenswertesten Literatur-Beiträge aus den Feuilletons im Januar 2010. Weiterlesen

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