Effi Briest: Zusammenfassung und Inhaltsangabe

Effi Briest: ZusammenfassungEine beliebte Klausuraufgabe bzw. Hausaufgabe im Deutsch-LK ist eine Zusammenfassung von Effi Briest zu schreiben. Eine Inhaltsangabe von Effi Briest ist glücklicherweise die leichteste Aufgabe bzw. Klausurfrage, die es gibt. Die Handlung des Romans lässt sich nämlich mühelos zusammenfassen, v.a. wenn man die Handlungselemente gruppiert. Eine sinnvolle Einteilung der Romanhandlung ist beispielsweise eine Unterteilung in die jeweiligen Orte der Handlung. Man sieht dann recht schnell, dass der Roman eine relativ überschaubare Dreiteilung erlaubt: Die Kapitel, die in Hohen-Cremmen spielen, die Kapitel, die in Kessin spielen und die finalen Kapitel, die in Berlin spielen. Hohen-Cremmen, Kessin, Berlin – mit dieser Einteilung behält man leicht den Überblick über Effi Briest.

Effi Briest, Inhaltsangabe, Teil 1 (Kapitel 1-6)

Der erste Teil von Effi Briest spielt in Hohen-Cremmen, Effis Heimat. Baron Geert von Innstetten, 38 Jahre alt, besucht die Familie Briest. In früheren Tagen war er ein Verehrer von Effis Mutter, Luise Briest, gewesen. Jetzt hält er um die Hand der 17-Jährigen Effi an. Diese akzeptiert und Effi und Innstetten verloben sich. Während Innstetten zurück nach Kessin fährt, bereiten Effi und ihre Mutter die Hochzeit vor.


Sie fahren z.B. nach Berlin zu ihrem Vetter Dagobert, um Besorgungen zu erledigen. Innstetten schreibt Effi täglich, doch Effi nimmt keinen sonderlich regen Anteil an seinen Berichten. Sie sagt schließlich zu ihrer Mutter, dass sie sich vor Innstetten fürchte (EB 43). Die Ehe wird geschlossen, die beiden unternehmen eine Hochzeitsreise nach Italien und kehren anschließend in Effis zukünftige Heimat zurück: nach Kessin.

Effi Briest, Inhaltsangabe, Teil 2 (Kapitel 7-26)

Der zweite und zentrale Teil des Romans spielt im fiktiven Örtchen Kessin ((Dieses ist nicht zu verwechseln mit dem real existierenden Kessin, das ein paar Kilometer südlich von Rostock liegt. Kessin ist ein Ort an der Küste, etwa in Hinterpommern – wo einige Romane Fontanes spielen, wie z.B. auch Unterm Birnbaum. Vielfach wurde spekuliert, dass Fontane ein Ort wie Swinemünde (Świnoujście) vorschwebte. Die Beschreibungen des fiktiven Kessin decken sich in vielen Punkten mit dem tatsächlichen Swinemünde. Fontane selbst hatte von 1827-1832 in Swinemünde gelebt, ihm war der Ort daher gut bekannt. Man kann das auch in Fontanes Meine Kinderjahre nachlesen.)) Wir wissen von Kessin, dass es direkt am Meer liegt und nicht besonders dicht besiedelt ist. Es ist ein kleinstädtisches Idyll, das geprägt ist von der rauen Natur. Das kulturelle Leben ist in Kessin stark reduziert.

Einer der Hauptkonflikte dieses Teils ist die Einsamkeit Effis. Denn in Kessin hat sie außer dem ältlichen Apotheker Gieshübler und dem Kindermädchen Roswitha, das sie zu sich nimmt, keine Freunde oder Vertrauten. Und weder Gieshübler noch Roswitha schaffen es, der 17-Jährigen Effi angemessene Gesprächspartner zu sein. Zusätzlich entwickelt sich auch die Ehe mit Innstetten als zunehmend gefühlskalt: der Baron hat ein offensichtlich größeres Interesse an seiner Karriere, als an seiner viel jüngeren Frau. Für ein Treffen mit Bismarck lässt er seine Frau allein im Haus zurück, wo sie sich nachts sehr fürchtet.

Effi stellt fest, dass sie schwanger ist. Mit dem Kind, Lütt-Annie, tritt auch eine zweite Abwechslung in Effis Leben: Major Crampas kommt im Örtchen an. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Effi und Crampas freunden sich an und als man bei einer nächtlichen Schlittenfahrt im Schnee stecken bleibt, küsst Crampas zärtlich Effis Hand.

Innstetten erhält eine Stellung in Berlin und Effi fährt nach Berlin, wo sie ihr neues Leben beginnen möchte, um der Langeweile und Einsamkeit Kessins zu entkommen. An Crampas schreibt sie einen Abschiedsbrief: „Ihr Tun mag entschuldbar sein, nicht das meine… Vergessen Sie mich.“ (EB 234)

Das neue Leben in Berlin – es vergehen sieben Jahre – verläuft für das junge Paar bestens: Innstettens Karriere schreitet voran, das Paar verkehrt in den höchsten Kreisen – auch mit Bismarck und dem Kaiser.

Effi ist zur Kur. Ihre Tochter Annie fällt hin und verletzt sich. Auf der Suche nach einem Pflaster kommen einige Briefe zum Vorschein, die Innstetten an Effi in der Kessiner Zeit geschrieben hatte und die diese versteckt hatte. Innstetten liest die Briefe und erfährt vom Ehebruch seiner Frau. Er fordert, nach langem Hadern und Gewissensbissen, Crampas zum Duell. Innstetten gewinnt das Duell und erschießt Crampas.

Effi Briest, Inhaltsangabe, Teil 3 (Kapitel 27-36)

Mit dem Bekanntwerden von Effis Ehebruch ist an eine Fortsetzung ihres gesellschaftlichen Lebens in Berlin nicht zu denken. Innstetten lässt Effi über ihre Eltern ausrichten, dass er sie nie mehr zu sehen wünsche. Auch Effis Eltern verstoßen ihre Tochter auf Grund der gesellschaftlichen Schande. In Berlin-Kreuzberg nimmt Effi sich ein kleines Zimmer, wo sie zusammen mit Roswitha lebt. Erst drei Jahre später gelingt es Effi, eine Begegnung mit ihrer Tochter Annie in die Wege zu leiten. Doch das Wiedersehen wird kein angenehmes: Annie antwortet einsilbig auf Effis Fragen. Effi schickt Annie fort und lässt ihrem Zorn auf Innstetten freien Lauf: „Mich ekelt, was ich getan, aber was mich noch mehr ekelt ist eure Tugend.“ (EB 339)

Effis gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich zusehends. Ihr Arzt Rummschüttel entschließt sich daher, an ihre Eltern zu schreiben, die sich nach langen Diskussionen entschließen, Effi zu sich zu nehmen – trotz der gesellschaftlichen Ächtung, die das für sie bedeuten wird.

Effi stirbt schließlich in ihrer Heimat Hohen-Cremmen und wird dort begraben: auf ihrem Grabstein steht – ihrem Wunsch gemäß – nur ihr Geburtsname: „Effi Briest“, da sie „dem anderen keine Ehre gemacht“ habe (EB 363-364).

Der Roman endet mit einer Diskussion von Effis Eltern. Effis Mutter fragt sich, ob sie eine Teilschuld an Effis Leiden trage, da sie Effi mit einem viel älteren Mann verheiratet habe. Ihr Mann antwortet daraufhin mit den Worten, mit denen der Roman schließt: „Ach, Luise, laß … das ist ein zu weites Feld“. (EB 365)

Bibliographie

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