Literaturverfilmungen: Viktorianische Romane

Literaturverfilmungen sind eine zweischneidige Sache. Ihre Kritiker bemängeln, dass die Komplexität der Verfilmung weit hinter der des Romans zurückbleiben muss; ihre Befürworter sehen darin eine Aktualisierung und zeitgenössische Interpretation alter Texte. Ganz gleich, wie man zu Literaturverfilmungen verhält, wird man anerkennen müssen, dass es bessere Literaturverfilmungen gibt – und schlechtere. Damit man seine Zeit nicht mit den schlechten Verfilmungen verschwendet, haben wir hier eine Auswahl von Filmen getroffen, die auf Romantexten des sogenannten Viktorianismus beruhen. Das heißt: Englische Romane aus dem 19. Jahrhundert. Queen Victoria regierte von 1837 bis 1901, diese lange Epoche wurde später „Viktorianismus“ genannt. Literarisch brachte der Viktorianismus mit Charles Dickens, George Eliot, Arthur Conan Doyle und Oscar Wilde einige der größten Schriftsteller der Welt hervor. Es gibt so viele berühmte viktorianische Schriftsteller, dass es nicht verwundert, dass es ebenfalls eine große Zahl von Literaturverfilmungen viktorianischer Romane gibt. Wir stellen die zehn besten Verfilmungen vor.

10 Verfilmungen viktorianischer Romane aus den letzten 10 Jahren

  1. Charlotte Brontës „Jane Eyre“ (Regie: Susanna White, 2008)
  2. Charles Dickens „Oliver Twist“ (Regie: Roman Polanski, 2005)
  3. Charles Dickens „Bleak House“ (Regie: Justin Chadwick, 2006)
  4. George Eliots „Daniel Deronda“ (Regie: Tom Hooper, 2002)
  5. Elizabeth Gaskells „North and South“ (Regie: Brian Percival, 2004)
  6. Thomas Hardys „Tess of the d’Urbervilles“ (Regie: Roman Polanski, 1979)
  7. William Thackerays „Vanity Fair“ (Regie: Mira Nair, 2004)
  8. Emily Brontës „Wuthering Heights“ (Regie: Coky Giedroyc, 2009)
  9. Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“ (Regie: Guy Ritchie, 2009)
  10. Oscar Wildes „The Picture of Dorian Gray“ (Regie: Oliver Parker, 2010)

Mit der Ausnahme von Polanskis „Tess“ versucht diese Liste, die besten viktorianischen Literaturverfilmungen der letzten 10 Jahre wiederzugeben. Das bedeutet nicht, dass etwa die 1943er Verfilmung von Brontës Jane Eyre (mit Orson Welles und Joan Fontaine) oder die 1939er Verfilmung von Wuthering Heights (mit Laurence Olivier) nicht sehenswert wären. Im Gegenteil: Viele dieser alten Filme sind ebenso wie die Romane Klassiker geworden und lohnen sich sehr. Allerdings benötigen die oft schwierigen viktorianischen Romane nicht selten eine gehörige Portion „Übersetzungsarbeit“, damit ein zeitgenössisches Publikum sie verstehen kann. Das trifft ebenfalls auf Filme aus der Vorkriegszeit zu: auch diese sind für heutige Zuschauer oft schwer verständlich. Daher haben wir mit unserer kleinen Liste versucht, zehn gelungene zeitgenössische Verfilmungen herauszusuchen.

Mit Guy Ritchies „Sherlock Holmes“ liegt vielleicht nicht gerade das vor, was man gemeinhin eine „Literaturverfilmung“ nennt, aber der Film basiert lose auf der Figur Sherlock Holmes und schafft es, zeitgenössischen Actionfilm und Viktorianisches Flair hervorragend miteinander zu verweben.

Insgesamt sollten wir noch hinzufügen, dass wir die Filme immer erst nach der Lektüre der jeweiligen Romane gesehen haben und würden dem interessierten Zuschauer gleiches empfehlen.

Quellennachweis: „Queen Victoria / La reine Victoria„, by LAC/BAC via flickr.com [Lizenz: CC BY 2.0].

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