Marie NDiaye erhält den Prix Goncourt

Marie NDdiaye erhält den Prix Goncourt 2009Der Prix Goncourt, die höchste französischsprachige Auszeichnung für Literatur, ging im Jahr 2009 an die Schriftstellerin Marie NDiaye. NDiaye ist 1967 im Département du Loiret geboren, Region Centre, ca. 75 km von Paris entfernt. Bereits als Teenager veröffentlichte sie ihren ersten Roman, der den Titel trug: Quant au riche avenir. Seit ca. 1999 hat sich NDiaye jedoch aufs dramatische Fach verlegt und schreibt seitdem viel für das Theater. NDiaye lebt seit einiger Zeit mit ihrer Familie in Berlin. Damit zeichnete die Jury zum ersten Mal in der Geschichte des Prix Goncourts eine schwarze Frau aus. Mit ihrem Roman Trois femmes puissantes (dt.: Drei starke Frauen) konnte NDiaye das Kommitee der Académie Goncourt überzeugen. Der Roman, den ich bislang noch nicht gelesen habe, soll im nüchternen Stil des nouveau roman die Geschichte der im Titel erwähnten drei Frauen erzählen. Zwar ist der Preis bloß mit einem symbolischen Preisgeld in Höhe von 10 Euro dotiert. Die Verkaufszahlen für NDiayes Roman jedoch dürften in den nächsten Tagen in die Höhe schießen. Auf Deutsch sind einige ihrer Werke bei Suhrkamp erhältlich, weitere Übersetzungen dürften Anfang 2010 folgen.


Mit dem Man Booker Prize für Hilary Mantel, dem Literaturnobelpreis für Herta Müller und nun dem Prix Goncourt für Marie NDiaye sind die drei wichtigsten Literaturpreise für dieses Jahr allesamt an weibliche Autoren vergeben worden. Auch neuere Preise wie z.B. der Deutsche Buchpreis gingen an eine Frau: Kathrin Schmidt erhielt den Preis 2009 für Du stirbst nicht. Diese Tendenz ist keineswegs neu. In den letzten Jahren erhielten mit Elfriede Jelinek und Doris Lessing bereits zwei Frauen den Literaturnobelpreis. Mit Brigitte Kronauer (2005) und Friederike Mayröcker (2001) zwei Frauen den Büchnerpreis und mit Julia Franck (2007) und Katharina Hacker (2006) zwei Frauen den Deutschen Buchpreis.

Quellennachweise

Marie NDiaye bei einer Lesung in Osnabrück im Juni 2009„, von Krimidoedel via wikimedia.org, 23. Juni 2009 [Lizenz: CC BY 3.0]

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